Das Theater beginnt
05. Oktober 2019
Bald startet die diesjährige Theatersaison. Dazu passt unsere Schmuckgeschichte Nr.06
Schauspiel
Als junger Schauspieler, liess ich mir den Ring anfertigen. Wenige Stunden im Besitz meines Schmuckstücks, fand meine erste Filmpremiere statt. Eine Nebenrolle in einem Schweizer Kinofilm. Der Applaus war mässig, im Festsaal war ein reichhaltiges Buffet angerichtet. Der Ring fühlte sich etwas fremd und auch erstaunlich schwer an. Hier ein Schulterklopfer, da ein bestätigendes Nicken. Ich trank in kürzester Zeit 2 Gläser Weisswein und pendelte beschwingt Richtung Toilette. Zum Händewaschen legte ich meinen neuen Ring behutsam auf die Ablage, dieses Ritual war noch nicht eingespielt – und schon gar nicht durchdacht! Einseifen, Waschen, einen Schluck Wasser, ein prüfender Blick in den Spiegel, diverse Personen kamen und gingen. Dann bemerkte ich das Fehlen meines Ringes. Ich habe sofort alles abgesucht, Taschen, den Mülleimer – nichts. Der Ring wurde mir hinterrücks geklaut. Ich ärgerte und schämte mich über diesen Verlust und irrte an der Veranstaltung umher. Die Stelle, wo der Ring vorher am Finger steckte, wirkte nun erstaunlich nackt. Sämtliche Nachforschungen waren erfolglos.
Der Goldschmied machte mir den Ring aufs Neue. Doch manchmal schiele ich im Zug oder an der Kasse auf die Fingerringe, diesen Ring würde ich sofort wiederkennen!
Den neuen „Ersatzring“ trage ich mit grosser Freude. Wie man damit umzugehen hat, weiss ich ja nun.
Bild: Ring „Fibra“ in Weissgold